Ein Magazin bündelt Beiträge zu einem Thema. Dabei wechseln sich die Formatarten ab: Mal gibt es Interview oder eine Rezension, mal einen tieferen Bericht oder ein Listicle. So wird das Magazin zu einer bunten Mischung aus relevanten, kurzweiligen Inhalten, die Menschen gerne lesen, sehen oder hören.
Tagebuch schreiben: Von der magischen Wirkung des Schreibens
Worte haben Macht. Aber nicht nur nach außen hin, für deine Produkte und Angebote. Auch nach innen. Für dich. Heute ist der Tag des Tagebuchs. Und den nehmen wir im Wortezauber Magazin zum Anlass uns näher mit dem Tagebuch schreiben zu beschäftigen. Denn auch das ist Schreiben. Und du wirst sehen, wie heilsam und wichtig es sein kann.
Warum sollte ich Tagebuch schreiben?
Dein Tagebuch bildet dein Leben ab. Deine Geschichte. Genau so, wie sie ist. Unverfälscht und authentisch. Hier wird nichts beschönigt oder gerade gebogen, damit es besser klingt. Tagebuch schreiben ist in erster Linie freies Schreiben. Das Gute daran ist, dass es genau NICHT zensiert ist. Du schreibst dir einfach von der Seele weg, was dich bewegt. Es hat keine spezielle Form. Von Notiz bis Roman, Liste bis Fließtext: Du bestimmst die Form. Hauptsache ist, sie passt zu dir und es geht dir leicht von der Hand. Auch inhaltlich gibt es keine Vorgabe: Vom Schreiben über belangloses Alltagsallerlei, über das Entwickeln von Wunschszenarien bis hin zum Verarbeiten einschneidender Erlebnisse – alles ist drin. Das Wichtige: Es tut dir gut und entspricht dir in diesem Moment.
Fröhliche oder traurige Geschichten: Das Buch deines Lebens
Es gibt Forscher und Psychologen, die heute die positive Wirkung des Tagebuchschreibens betonen. Weil es ein Ventil sein kann, das dir bei der Psychohygiene hilft. Und es kann dir helfen, deine Gedanken zu ordnen und Ereignisse zu verarbeiten. Dinge, die dich beschäftigen. Ereignisse, die waren. Etwas, das bevorsteht, dir Angst macht. Was deine Sehnsucht ist oder was du abfeierst. Etwas, das du sonst niemandem erzählst. Im Tagebuch bist du schonungslos ehrlich zu dir selbst. Und das ist, was es so gut macht. Tagebuch schreiben dient dir, mehr Klarheit zu bekommen. Dich zu sortieren und neue Perspektiven zu finden. Wie oft habe ich schon gedacht: Ich sollte mehr Tagebuch schreiben und so mir selbst zu hören. Vieles weißt du nämlich bereits in dir. Und das Schreiben hilft dir nur, schneller dahinter zu kommen, klarer zu sehen. Was dein Tagebuch in jedem Fall ist: Es ist das Buch deines Lebens.
Trauriger Ursprung: Das Tagebuch der Anne Frank
Der Tag des Tagebuchs geht auf eine besonders traurige und tragische Geschichte zurück: An ihrem Geburtstag, am 12. Juni 1942, bekam Anne Frank ein Tagebuch geschenkt. Und beschrieb fortan ihr Leben als Flüchtling und Verfolgte im Nationalsozialismus. Sie dokumentierte ihr Leben in einem Amsterdamer Hinterhaus, wo sie sich mit ihrer Familie vor den Nazis versteckte. Kurz vor Ende des Krieges fiel sie dem Holocaust zum Opfer. Ihr Vater veröffentlichte das Tagebuch später, das heute ein historisches Dokument des Holocausts, der Unmenschlichkeit und des Völkermordes ist. Der Tag des Tagebuch sollte uns daran erinnern, dass so etwas Schreckliches nie wieder geschehen darf!
Dein Tagebuch bildet deine Geschichte – wie schwierig oder schön, belanglos oder bedeutsam sie ist. Sie muss kein Mahnmal werden oder weltweit bekannt sein. Viele berühmte Tagebücher haben die Welt bereichert, inspiriert, zum Nachdenken angeregt oder für neues Handeln ermutigt. So, wie die von Kurt Cobain, Max Frisch, Erich Kästner. Aber erst im Nachhinein. Tagebuch schreiben ist in erster Linie sehr intim. Es ist für dich. Wir empfehlen dir, es auszuprobieren. Die magische Wirkung des Schreibens wird nicht lange auf sich warten lassen.
Tipps zum Tagebuch schreiben
- Schreib regelmäßig: So siehst du deine Entwicklung oder auch das, was wiederkehrt
- Finde ein Format, das gut zu dir passt: Ob digital oder auf Papier, es ist empfehlenswert, dass du dich wohl fühlst beim Schreiben – sonst machst du es nicht. Falls digital dein Ding ist: Ich nutze am liebsten Scrivener zum Schreiben, weil du dort in einem Dokument alles zusammenhalten kannst. Aber natürlich gibt es auch alle möglichen Apps, wie Bear oder Evernote.
- Falls du auf Papier schreibst, nutze einen Stift, den du magst. Gleicher Grund wie beim Format: Es muss angenehm sein – sonst machst du es nicht.
- Schreib dich frei: Setz dir kein Limit. Erwarte nichts von dir. Schreib einfach drauf los und das, was dir in den Sinn kommt, was dich beschäftigt. Es muss nicht zusammenpassen oder besonders klug oder geordnet sein. Je mehr Freiheit du dir lässt, umso schneller groovst du dich auf deine ganz individuelle Art des Schreibens ein. Und die darf sich übrigens auch verändern. Das ist das Geheimnis.
- Manchen Menschen hilft es, eine Routine zu entwickeln, also: Zum Beispiel jeden Morgen eine halbe Stunde lang zu schreiben. Manche mögen es spontan. Du wirst heraus finden, was dir am meisten liegt.
- Probiere verschiedene Arten des Tagebuchschreibens aus, von Dankbarkeitsliste bis Glückstagebuch, von Reisejournal bis Wunschmanifestierer: Das, was dir Freude macht, ist das Richtige.
Du hast weitere, andere Tipps zum Tagebuch schreiben? Wir sind gespannt, sie zu hören: Schreib an text@wortezauber.de, Strichwort: Tagebuch schreiben